Älter werden ist nichts für Feiglinge – Mutig sein mit 40+!

älter werden - Titel

Der menschliche Körper: Faszinierende Spitzenleistungen - Warten oder warten?

Der Mensch ist überaus faszinierend.  In aller Regel kommen wir völlig gesund zur Welt. Wir sind mit allem ausgestattet, um unser Leben gesund zu verbringen. Unsere Mutter hat uns im Mutterleib mit allem versorgt, was notwendig ist – vorausgesetzt sie war selbst einigermaßen gesund. Eher nimmt der Körper der Mutter für sich selbst einen Schaden in Kauf, bevor es dem Kind im Mutterleib an etwas fehlt. So hat es die Natur vorgesehen.

Welche Spitzenleistungen unser Körper dann erbringt und wie wir diese Leistungen erhalten – darum geht es hier.  Unterhaltsames „Klugscheißerwissen“ gepaart mit Tipps, wie wir diese Spitzenleistungen heutzutage möglichst lange erhalten können und relativ einfach dem älter werden ein Schnippchen schlagen können.

Los geht’s mit einem Ausflug in die Welt der Spitzenleistungen des menschlichen Körpers.

Bitteschön:

Zellen – in schier unglaublicher Anzahl

Ein erwachsener Mensch besteht aus… (Kaum vorstellbar. Wie macht man eine solche Zahl begreifbar? 100 Billionen (1.000.000.000.000, also 1.000 Milliarden) Zellen!

Zellanzahl – ein Erklärungsversuch

Mal ein Versuch, diese Zahl begreiflich zu machen: Stellt Euch vor, ihr habt einen Berg aus 1-€-Münzen. Und ein wirklich großes Sparschwein. Jetzt steckt ihr pausenlos jede Sekunde eine Münze in das Sparschwein – ohne Unterbrechung.

Nach 16:40 Min. wären 1.000 € im Schwein. Nach knapp 11,5 Tagen wäre es die erste Million. Nach 31.710 Jahren (!) wären es 1  Billion. Und davon benötigen wir jetzt 100… (Danke an tageszeit.net für diesen Vergleich).

Älter werden - Zellen

Unsere Zellen – die reinsten Fabriken

  • 200 verschiedene Zelltypen: Blutzellen, Muskelzellen, Gehirnzellen, usw. Alle haben denselben Grundbauplan und unterscheiden sich trotzdem -je nach Aufgabe- erheblich voneinander.
  • Fließbandarbeit: 50 Millionen Zellen sterben sekündlich bei einem erwachsenen Menschen ab – und werden durch fast genauso viele neue Zellen ersetzt.
  • Resultat: einmal im Monat neue Haut, nach wenigen Tagen eine komplett neue Darmschleimhaut, Die Kopfhaut gibt’s alle 14 Tage neu und die roten Blutkörperchen werden ca. alle 120 Tage ersetzt.
  • Krass ist auch, was in jeder einzelnen Zelle vor sich geht: Bis zu 100.000 chemische Reaktionen pro Sekunde… Da ist was los.

Freie Radikale – nö, keine Partei!

Damit das alles auch so bleibt und gut funktioniert, ist es wichtig, die größten „Feinde“ der Zellen, die sogenannten „freien Radikale“  in Schach zu halten (siehe auch Erkältung loswerden).

Die Dinger sind nämlich echt aggressiv und greifen gesunde Zellen an. Die Folge: Die Zellstruktur kann sich verändern und die Funktion der Zellen gestört werden. Im schlimmsten Fall wird sogar die DNA geschädigt.

Gut gegen freie Radikale: Antioxidantien wie die z.B. die Vitamine C, E und B12 oder Mineralien wie Selen oder Zink und sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole – das alles hilft, die freien Radikale beim älter werden in Schach zu halten.

Kurz: Brokkoli, Rote Paprika, Tomaten, Blaubeeren und diverse Nussarten oder auch Kaffee helfen, die Zellen zu schützen, indem sie freie Radikale einfangen… Dann mal los!

Blut – kaum einer will es sehen, aber jeder ist froh es zu haben

  • Unser Herz pumpt täglich so ca. 8.600 Liter Blut durch unseren Körper! (Knapp 48 (!) Badewannen voll), genaugenommen natürlich die 5-7 Liter, die jeder von uns hat mehrfach …
  • Blut macht ca. 8% unseres Körpergewichtes aus
  • Es fließt mit ca. 4 km/h durch unseren Körper, das sind etwa 1,1 m/Sek.
  • in ca. 20-60 Sekunden wird das Blut einmal durch unseren Kreislauf gepumpt und kommt wieder am Herzen an

Erstaunlich, oder nicht?

Damit das so bleibt, solltest Du gut auf Dein Herz und Deine Blutgefäße aufpassen! Und regelmäßiges Herz-Training mit moderater Bewegung hilft dem Herzen -wie jedem anderen Muskel auch- beim älter werden leistungsfähig zu bleiben!

Welche positiven Effekte nur wenig Bewegung hat und wie Du das spielend -ohne zusätzlichen Zeitaufwand- in Deinen Alltag integrieren kannst, erfährst Du in meinem Blogartikel Prävention – Gibt es da noch keine Pille?

Blutgefäße

Unser Herz pumpt Sauerstoffe, Nährstoffe und Hormone durch Arterien dahin, wo sie benötigt werden. Und die Venen befördern das nähr- und sauerstoffarme Blut wieder zurück. Das wissen wahrscheinlich die meisten….

Blutgefäße – Wusstest Du schon…?

  • Das zusammenhängende Netz unserer Blutgefäße hat eine Gesamtlänge von ca. 150.000 km (!). Zum Vergleich: damit könnte man die Erde fast 4-mal umrunden…
  • 75% der Gefäße sind Venen, 20% Arterien und nur 5% sind die sogenannten Kapillaren: Feinste Gefäße, die die Arterien mit den Venen verbinden.
  • Kapillaren machen jedoch 2/3 der Gesamtlänge der Gefäße aus
Älter werden - Blutgefäße
  • Unsere Hauptschlagader, die Aorta ist ca. 35-40 cm lang und hat einen Durchmesser von 2,5-3,5 cm. Ein gewöhnlicher Weinflaschenhals ist etwa 2,5 cm dick …
  • Der „normale“ Druck in der Hauptschlagader direkt nach dem Herzschlag ist um die 0,16 bar. Ein Volleyball hat etwa 0,3 bar …
  • Einige Körperteile haben keine Gefäße: die äußerste Hautschicht, die Hornhaut am Auge und der Zahnschmelz und auch Knorpel hat keine Blutgefäße.

Blutgefäße – Funktion besser erhalten

Blutgefäße sind hochelastisch, Venen noch mehr als Arterien. Geht die Elastizität verloren, spricht man von Arteriosklerose oder „Arterienverkalkung“/Arterienverhärtung. Es lohnt sich, die Gefäße elastisch zu halten:

Rauchen und Alkohol, Bewegungsmangel, falsche Ernährung und “Vitaminmangel“, Übergewicht und Stress, Bluthochdruck und Zucker sind unter anderem auch Gift für die Elastizität unserer „Versorgungsbahnen“.

Zum Beispiel stärken Omega-3-Fettsäuren und auch Phenole aus Rotwein die Gefäße und halten sie neben der Vermeidung der oben genannten Faktoren auch beim älter werden elastisch. Einfach mal beim Arzt den Gefäßstatus checken lassen! Es lohnt sich, gerade wenn man älter wird – versprochen!

In dem vielen Blut, was die vielen Blutgefäße transportieren, sammelt sich auch so mancher „Unrat“, der da wieder raus muss. Das übernehmen u.a. unsere Nieren. Die auch wieder mit Höchstleistungen glänzen …

Nieren

Unsere Nieren…

Älter werden - Nieren
  • Geben ihrer Form wegen der „Kidney-Bohne“ den Namen (engl. Kidney = Niere)
  • pro Tag fließt unser gesamtes Blut (immerhin 5-7 Liter) 300 mal durch unsere Nieren
  • Insgesamt filtern sie also täglich etwa 1700 Liter Blut – in der Minute ca. 1,2 Liter (!)
  • Dabei entstehen 170 Liter Primärharn, eine Vorstufe des Urins (Sekundärharn)
  • Im Inneren der Niere befinden sich etwa 1 Million kleine Filtereinheiten, die sogenannten Nierenkörperchen oder Nephronen (so ein faszinierendes Ding siehst Du auf dem Bild).

Nieren – stressiger Job

Nieren haben enorm viele Aufgaben: Hauptaufgabe ist es, das Blut zu filtern und den Körper zu entgiften. Daneben kontrolliert sie den Wasser- und Salz-Haushalt, beeinflussen den Blutdruck, regen die Bildung von roten Blutkörperchen an und helfen bei der Vitamin-D-Herstellung.

Fleißige Lieschen, unsere Nieren. Und ca. 5 Mio. Menschen in Deutschland haben schon eine chronische Nierenerkrankung. Das sind 6 %! 80.000 sind aufgrund von Nierenschäden schon auf einen externen Filter, die Dialyse angewiesen, an den sie dreimal die Woche für einen halben Tag angeschlossen werden müssen. Es lohnt sich also, die Nieren (speziell auch beim älter werden) gut zu pflegen. Wie das geht?

Nieren-Balsam

  • Viel Trinken, damit die Nieren gut mit Flüssigkeit gespült werden
  • Medikamentenkonsum kontrollieren – viele Medikamente können die Nierenfunktion schädigen (z.B. Diclofenac (Voltaren®) oder Ibuprofen)
  • Gut und abwechslungsreich ernähren. Die heute so gehypten protein-angereicherten Lebensmittel belasten die Niere übermäßig (sind oft unnötig, der Nutzen ist fraglich und vom Geschmack wollen wir gar nicht erst reden …)
  • Regelmäßige Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker-Spiegel
  • und wie eigentlich immer: ausreichend Bewegung und bewusste Entspannung helfen, die Nieren auch beim Älter werden gesund zu halten!

Leber

Neben den Nieren sorgt auch die Leber für Ordnung. Und auch dieses Organ ist wieder ein Meisterstück!

Sie liegt im rechten Oberbauch und ist fast vollständig von den Rippen bedeckt. Hauptaufgabe ist die Entgiftung. Sie baut die Giftstoffe ab, wandelt diese um und scheidet diese über Galle oder Harn aus.

Als echtes Multitalent hat sie aber noch ein paar Nebenjobs:

Herstellung von Gerinnungsfaktoren, zum Beispiel, damit unsere Wunden verschlossen werden können. Sie übernimmt wesentliche Aufgaben bei der Fettverdauung, reguliert den Stoffwechsel mit und aktiviert auch noch Vitamin D, speichert Vitamin A und B12, Eisen und Kupfer, um diese bei Bedarf ins Blut abzugeben und baut Östrogen und Testosteron ab, und, und, und …

Leber – Höchstleistungen am laufenden Band

  • Die Leber spielt bei ca. 600 Stoffwechselvorgängen eine wesentliche Rolle
  • 2.000 Liter Blut werden täglich durch die Leber gepumpt (knapp 12 Badewannen voll)
  • Filterleistung damit 1,4 Liter/Minute!
  • Sie benötigt dafür ca. 12% des im Blut transportierten Sauerstoffs
  • Die Leber ist nicht einmal 3 Jahre alt (im Durchschnitt)! Durch die einzigartige Fähigkeit, sich zu regenerieren. Und das unabhängig vom Lebensalter oder vom älter werden
  • Die Leber ist das einzige innere Organ, was nachwächst. Bei Lebertransplantationen ist deshalb nur ein Teil von ihr nötig …
  • Die Leber baut pro Stunde Alkohol aus ca. 1/8 Liter Wein oder einem Glas Bier ab.
  • Und sie produziert fast einen Liter Galle jeden Tag zur Fettverdauung.
  • Sie ist etwa so groß wie ein Fußball, wiegt um die 1,8 kg

Leber-Pflege – in jungen Jahren und gerade beim älter werden

Die Leber sollte man im Blick haben, wenn man sich längere Zeit schlapp und müde fühlt, dunkel gefärbten Urin, anhaltende Appetitlosigkeit, Druckgefühl im Oberbauch oder Blähungen hat. Und bei gelblicher Haut wird es allerhöchste Eisenbahn, mal die Leberwerte checken zu lassen.

Man kann der Leber auch mal was Gutes tun, wenn sie gerade viel zu tun hat (Prost!), zum Beispiel einfach mal eine halbe Stunde eine Wärmflasche auf die Leber legen (Leberwickel) oder einen Mariendistel-Tee trinken. Das hilft ihr! Und jetzt wisst ihr auch, was für ein Gewächs auf dem Foto zu sehen ist.

Ohne Blut geht nichts – ohne Sauerstoff auch nicht! Und der muss ja irgendwie ins Blut kommen …

Die Lunge - Rekordverdächtig

Unsere Lunge …

  • bewegt sich täglich etwa 20.000-mal – große Pausen sind nicht vorgesehen!
  • nimmt bei Erwachsenen täglich 10.000 – 20.000 Liter Luft auf
  • besteht aus ca. 300 Millionen Lungenbläschen in jedem Lungenflügel – zum Vergleich: Die gesamte EU hat ca. 447 Mio. Einwohner
  • Würde man die innere Oberfläche „ausrollen“ wäre diese ca. 200 m² groß – wie groß ist Deine Wohnung?
  • Die Lungenbläschen sind von ca. 1.600 km kleinsten Blutgefäßen umspannt – eine Strecke von Köln nach Tunis
  • Der Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid pro Atemzug ist in 0,25 Sekunden erledigt – etwas länger als ein Wimpernschlag (0,15 Sek.)

Spitzenleistung noch gesteigert …

Ein echter Spitzensportler, unsere Lunge. Apropos Spitzensportler: Pro Atemzug inhaliert der Otto-Normal-Verbraucher ca. 0,5 Liter Luft. Unter Belastung können es bis zu 2,5 Liter sein. Ausdauertrainierte Spitzensportler atmen bis zu 4 Liter und mehr.

Bevor ich zum Schluss komme, hier noch drei weitere erstaunliche Dinge über unseren Körper:

Schpöiz??

Was ist das denn? Schpöiz wird in Teilen der Schweiz die Spucke oder der Speichel genannt.

Krass: Der Mensch produziert täglich zwischen 1 und 1,5 Liter Schpöiz. In 80 Lebensjahren kommen da mal schnell knapp 35.000 Liter Speichel zusammen! So viel passt in einen runden Pool mit 6 Meter Durchmesser und 1,30 m Tiefe …

Das macht auch durchaus Sinn:

  • Speichel ist ein „Gleitmittel“ für unsere Nahrung
  • Verdünnt die aggressive Magensäure
  • Schützt die Schleimhäute vor Austrocknung
  • Und hält Zähne sauber
  • Speichel löst Geschmacksstoffe in der Nahrung
  • Leitet die Verdauung ein
  • Wirkt antibakteriell
  • Erleichtert das Sprechen ungemein

Übrigens in Köln heißt der Speichel „Jespeis“, in Sachsen „Eufe“ und in Franken „Schbätzn“.

Ich finde Dialekte einfach cool …

Üüüüüüüberleitung

Ob jung oder wenn wir „älter werden”: Beim Flirten ist „sabbern“ jetzt nicht unbedingt der Knaller, Blinzeln dagegen schon (Okay, okay, …). Und doch gibt es auch dazu unglaubliche Facts:

5 Jahre Blinzeln

5 lange Jahre…

…verbringt der Mensch in seinem Leben mit Blinzeln. Gut, dass wir parallel noch andere Dinge machen können und der Lidschlag auch automatisch abläuft.

Blinzeln – Trotzdem keine Zeitverschwendung

  • Blinzeln verteilt die Tränenflüssigkeit gleichmäßig auf der Hornhaut. Das ist wichtig, da die Hornhaut selbst keine Gefäße aufweist und durch die Tränenflüssigkeit mit Nährstoffen versorgt wird.
  • Blinzeln ist die schnellste Bewegung, die ein menschlicher Muskel ausführen kann. Und trotz der Geschwindigkeit erfolgt der Lidschlag für beiden Augen absolut synchron.
Älter werden - Blinzeln
  • Spannend: Frauen blinzeln schneller als Männer. Und auch öfter! Und ältere Frauen blinzeln häufiger als junge Frauen. Sollte man wissen, damit es nicht falsch verstanden wird …
  • Und obwohl wir eigentlich kurz „schwarzsehen“ müssten, ist das nicht so. Beim Lidschlag „überbrückt“ unser Gehirn die Lücken verlässlich.

Forscher in Tokio fanden übrigens heraus, dass wir beim Lesen immer dann blinzeln, wenn wir ein Komma oder einen Punkt lesen. Wenn also der Lesefluss unterbrochen wird. . , , . . . , ,,

Zu guter Letzt: Fingernägel

Hardcore: 25 Meter!

So viel wachsen unsere Fingernägel im Laufe unseres Lebens.

Krass: Damit könnte man eine Brücke für Ameisen über eine 4-spurige Straße bauen …

Älter werden - Fingernägel
  • Fingernägel wachsen ungefähr dreimal so schnell wie unsere Fußnägel. Bedingt ist das durch die bessere Durchblutung der Finger und aufgrund des Sonnenlichts.
  • Fingernägel machen unsere Finger zu exzellenten Werkzeugen.
  • Fingernägel schützen unsere Fingerspitzen vor Verletzungen
  • Fingernägel sind nicht mal einen Millimeter dick
  • Der Verlust eines Fingernagels führt zur Verminderung unseres Tastempfindens im entsprechenden Finger.

Fingernagel-Geschichten

Und Fingernägel können uns eine Menge über uns erzählen: Sie können zum Beispiel Hinweise auf Mangelerscheinungen geben. Und künstliche Fingernägel können dauerhaft auch schädlich sein: Der natürliche Nagel bekommt kein Sauerstoff mehr. Das bewirkt eine deutliche Verschlechterung der Hornschicht. Und wenn kleine Risse entstehen, können sich dort Keime einlagern.

Weiterhin können die enthaltenen Chemikalien Hautausschläge und Ekzeme verursachen. U.a. auch im Gesicht …

Dauerhaft sind künstliche Fingernägel also eher nichts – zu besonderen Anlässen spricht wohl nichts dagegen.

40 Jahre Power und Zuverlässigkeit

Erstaunliche Höchstleistungen, einfach so. Nach der Geburt müssen wir uns auch relativ wenig darum kümmern, dass das so bleibt. Unser Körper funktioniert einfach – wenn wir nicht völligen Schindluder mit ihm treiben. In den allermeisten Fällen. Es gibt natürlich tragische Ausnahmen.

Und: selbst wenn uns etwas fehlt, kompensiert ein junger Körper das gut und sehr lange. Und Erkrankungen sind oft recht schnell überstanden.

Mit dem älter werden, ab ca. 45 -plusminus 5 Jahre- allerdings – da ändert sich etwas … Man wird eben älter (?)

Älter werden ist nichts für Feiglinge! Angst braucht man allerdings auch nicht vorm älter werden haben.

Sprüche…

Es gibt ein paar gute Sprüche, die das „älter werden“ humorvoll, aber scheinbar „treffend“ beschreiben:

  • Ich bin jetzt in einem Alter, in dem mein Kopf immer noch denkt, ich bin 29. Mein Humor denkt, ich bin 12. Während mein Körper mich die meiste Zeit fragt, ob ich sicher bin, dass ich noch lebe.
  • Wenn man über 40 ist und morgens aufwacht, ohne dass etwas weh tut, ist man tot.
  • Ab 45 gilt: Körperteile, die nicht mindestens einmal am Tag zwicken oder kneifen, sind wahrscheinlich abgestorben
Älter werden - Altersbeschwerden
  • Jetzt kommt irgendwann das Alter, in dem nur noch innere Werte zählen: Blutwerte, Zuckerwerte, Leberwerte, …
  • Oben fit und unten dicht, mehr wünsch’ ich mir fürs älter werden nicht!

Echt jetzt??

Diese Sprüche führen offensichtlich dazu, dass viele Menschen glauben: „das ist halt so im Alter“, „da kann man nichts machen“ oder eben „so ist das beim älter werden“. Falsch! Besser finde ich folgenden Spruch:

  • Jetzt bist Du 40 Jahre alt, das äußert sich in der Gestalt, dass alles etwas schlechter geht. Jedoch: Es ist noch nicht zu spät [Anmerkung: Stimmt! Einfach weiterlesen …]

Hand aufs Herz

Irgendwann in diesem Lebensabschnitt -wenn man anfängt, übers älter werden nachzudenken- fängt es ganz langsam und schleichend an: Die Gelenke fangen an zu zicken, die „inneren Werte“ verändern sich zum Negativen, man ist nicht mehr so leistungsfähig, usw.

Die Regenerationsphasen werden länger. Hat man „früher“ nächtelang durchgemacht, braucht man „heute“ drei Tage Regeneration nach einer durchgemachten Nacht.

Niemand!

Keiner möchte das! Und doch geht es unglaublich vielen Menschen so. Die Beschwerden und körperlichen Einschränkungen nehmen beim älter werden zu (siehe auch: Gesundheitsfragen und Zipperlein)! Und doch gibt es Menschen, die mit 70 noch erstaunlich leistungsfähig, topfit und vital sind … Wie machen die das?

Meist schiebt man es auf die „guten Gene“. Ähm… Nö! Die Gene haben nur bedingt Einfluss, ich komme gleich darauf zurück.

Allerdings kann man sein Gewissen natürlich super beruhigen und die Verantwortung von sich schieben, indem man die Gene verantwortlich macht. Darauf hat man ja keinen Einfluss …

Fakt ist:

Älter werden ist die einzige Möglichkeit, länger zu leben! Und besser ist es doch, wenn man sich dabei besser fühlt. Was nutzt es uns sonst, immer älter und immer „kränker“ zu werden?

Der Gedanke: „So ist das halt mit dem älter werden“ ist grundlegend falsch!

Denn (noch ein Spruch, in dem viel Wahres steckt): „Ab 50 (40/45) ist es doch unsere Pflicht, all den Blödsinn zu machen, für den wir mit 20 nicht die Kohle hatten.“ Und da stört es, wenn unser Körper Höchst- und Spitzenleistungen wie oben beschrieben nicht mehr vollbringt und uns in der Lebensqualität einschränkt.

Gründe

Es gibt -neben dem älter werden- eine Menge Einflussfaktoren auf unsere Gesundheit. Göran Dahlgren und Margarete Whitehead (Dahlgren-Whitehead-Modell) haben diese Faktoren recht gut beschrieben. Unter anderem sind dort beschrieben:

  • Klar: Essen, Trinken, Bewegung, Stress, Genussgifte (Alkohol, Tabak, …)
  • Aber auch: Geschlecht und Erbanlagen
  • Soziale und gesellschaftliche Netzwerke
  • Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
  • Bildung
  • Gesundheitsdienste
  • U.a.

Auf die meisten Faktoren hat jeder einzelne von uns selbst den größten Einfluss! Und es wäre zu einfach, jetzt alles aufs älter werden und die Erbanlagen zu schieben.

Gene, Erbanlagen, familiär bedingt, usw.

Selbstverständlich haben die Gene Einfluss auf uns und unsere Gesundheit – jedoch lange nicht in dem Ausmaß, wie man vor einigen Jahren noch gedacht hat.

Die Forschungen zur sogenannten Epigenetik haben erstaunliche Erkenntnisse gezeigt: Eineiige Zwillinge, welche getrennt voneinander aufwachsen und leben, können sich völlig unterschiedlich entwickeln und auch einen völlig unterschiedlichen Gesundheitsstatus haben. Viele Annahmen, was an den Genen liegt, wurden dadurch widerlegt!

Älter werden - Gene

Älter werden ist natürlich ein Faktor, gegen den wir grundsätzlich nichts unternehmen können. Wir werden älter, unaufhaltsam, jede Sekunde. Doch ist das alleine der Grund oder muss man genauer hinsehen?

Alter

Mit dem „Alter“ verändert sich einiges bei uns: Stoffwechsel und Hormonhaushalt – nur um zwei Beispiele zu nennen. Grundsätzlich ändert sich damit auch unser Bedarf. Einfach weitermachen wie bisher und akzeptieren, dass man körperliche Einschränkungen hat, führt unweigerlich dazu, dass es immer schlimmer wird!

Möglichkeiten und Chancen

Einige Ansatzpunkte gibt es, die ohne wenig Aufwand unserer Gesundheit einfach guttun:

Schlafen – ErnährungBewegung – Stressmanagement, aber auch Küssen – Lachen – Pausen – viel und das Richtige trinken, Lebensfreude ….

Und es gibt Dinge, da musst Du etwas tiefer gehen, hast damit aber auch ohne übertriebenen Aufwand gute Erfolge und länger einen gut funktionierenden Körper, der Dir eben nicht das Leben beim älter werden schwer macht.

Warten oder warten?

Ein Auto hält meist um die 120.000 – 150.000 km. Wenn es gut gewartet wird und alles bekommt, was es braucht (Benzin – Öl – regelmäßige Inspektionen usw.) auch deutlich länger. Ich kann also warten und wenig bis nichts tun, dann ist das Auto nach 120.000 km halt Fritte (und ein neues muss her) oder ich muss immer häufiger in die Werkstatt. Oder ich kann es regelmäßig warten (lassen)! Es ist mit uns Menschen nicht viel anders… (siehe auch: Zipperlein).

Allerdings können wir uns eben nicht so einfach einen neuen Körper kaufen. Also besser reagieren und die „Wartung“ rechtzeitig durchführen, damit wir lange Freude an unserem Körper haben! Auch wenn wir „älter werden”.

Mangel und Ungleichgewicht

Ca. 80% aller gesundheitlichen Herausforderungen beruhen auf einem echten Mangel oder einem Ungleichgewicht zwischen Ressourcen (Schutzfaktoren) und Belastungen (Risikofaktoren). Einfache Regel: Ist die Ursache für eine Herausforderung behoben, gibt es für Ihre Anwesenheit keinen Grund mehr!

Der Mensch braucht um die 50 essentielle -also unentbehrliche- Nährstoffe. Und wenn etwas fehlt, dann kann der Körper eben auch keine Spitzenleistungen wie oben beschrieben vollbringen. Er kompensiert zwar sehr lange, aber irgendwann dekompensiert er und es machen sich körperliche Einschränkungen bemerkbar. Das ist nur der Anfang. Wer dann nicht reagiert, wird immer mehr davon bekommen.

Und Medikamente beheben zwar die Auswirkungen, jedoch in den seltensten Fällen die Ursache. Dazu haben sie langfristig immer erhebliche Auswirkungen.

Die Folgen

Reagierst Du nicht spätestens, wenn Du dauerhaft das erste Medikament einnehmen sollst, folgen unweigerlich das zweite und dritte Medikament. Es ist nur eine Frage der Zeit (siehe auch: Behandlungsfehler).

Unser Organismus ist ein ausgeklügeltes System von Regelmechanismen, wenn da mit einem Medikament eingegriffen wird, hat das unweigerlich nicht nur positive Folgen.

Medikamente haben eben nicht nur eine spezifische Wirkung, sondern bewirken spätestens mittelfristig auch Dinge, die so nicht gewünscht sind. Z.B. eine Veränderung des Bedarfs an den essentiellen Nährstoffen.

Kennst Du (viele) Menschen, die tatsächlich dauerhaft nur EIN Medikament einnehmen? Entweder sie nehmen gar keine oder 2, 3 oder mehr… Und je älter sie werden, desto mehr werden es!

Reagierst Du rechtzeitig, können die nachteiligen (langfristigen) Wirkungen von Medikamenten verhindert werden und im Idealfall wirst Du das Medikament sogar wieder los!

Ungleichgewicht

Ein Ungleichgewicht wie oben beschrieben kann in den meisten Fällen auch behoben werden.

Beispiele: Übersäuerung, zu viel Umweltgifte, dauerhafter Medikamentenkonsum etc. In den allermeisten Fällen kannst Du gegensteuern. Aber Du musst es halt tun. Und Du musst es so früh wie möglich tun.

Und idealerweise weißt Du auch, was Du tust. Oder Du kennst jemanden, der weiß, was zu tun ist (siehe auch Zweitmeinung und Gesundheitsberater).

Wenn Du Dir dabei Hilfe wünscht: lass uns gerne reden und wir gucken, was wir gemeinsam tun können.

Wunschliste

Je älter wir werden, desto kleiner werden unsere Wunschlisten. Denn die Dinge, die wir uns wirklich wünschen, kann man nicht kaufen! Gesundheit gehört dazu! Ohne Einschränkungen der Lebensqualität.

Die britische Schriftstellerin Evelyn Waugh soll einmal gesagt haben: „Die Medizin sollte dafür sorgen, dass die Menschen so alt wie möglich jung sterben.“

Ihren Wunsch kann ich nachvollziehen. Ich stimme ihr allerdings nicht zu, dass die Medizin dafür sorgen sollte! DU musst dafür sorgen. Gesundheit ist Eigenverantwortung! Es gibt so viele Möglichkeiten – Du musst sie nur nutzen!

Gesundheit geht auch anders! Damit Dein Körper auch jenseits der 45 Spitzenleistungen vollbringen kann – unabhängig davon, älter zu werden.

Dein Andreas
Ganzheitlicher Gesundheitsberater und Präventionscoach

P.S.:

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