Erkältung loswerden – Die 10 besten Hausmittel + 7 Power-Tipps

Erkältung loswerden

Lindern oder verhindern? Ab jetzt hast Du die Wahl!

Die Erkältungszeit ist da und damit auch die „Tipps und Tricks-Artikel“ zum Thema, wie man im Falle des Falles die unliebsamen und lästigen Erkältungen schnell wieder loswird. Noch besser wäre natürlich, eine Erkältung gar nicht erst loswerden zu müssen – weil man sie erst gar nicht bekommt.

Gut, wenn man für beide Fälle gerüstet ist! Da nun mal jeder Jeck anders ist und dementsprechend auch anders mit dem Thema umgehen will, kommt hier der Rundum-Schlag, damit Du nicht ewig lange suchen musst …

Erkältung – Begriff

Eine Erkältung, „grippaler Infekt“ oder auch „Grippe“. Gemeint ist eigentlich immer das Gleiche. Der Einfachheit halber werde ich in diesem Blogartikel den Begriff „Erkältung“ verwenden. 

Dabei handelt es sich um eine Entzündung der oberen Atemwege – besser gesagt der Schleimhäute dort. Und genau diese Entzündung verursacht die meisten Symptome.

Ausgelöst wird diese durch Krankheitserreger – in den allermeisten Fällen durch Viren, später im Verlauf können Bakterien dazukommen.

Erkältung

Erkältung - Beschwerden

Die typischen Beschwerden dabei sind: Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Heiserkeit und manchmal Ohrenschmerzen und/oder Fieber. In der Regel dauert die Erkältung zwischen 5 und 10 Tagen, kann sich aber durchaus auch mal über 2 bis 3 Wochen ziehen.

Nicht zu verwechseln -nur der Vollständigkeit halber- ist die Erkältung, auch wenn sie im Volksmund „Grippe“ genannt wird, mit der „echten“ Grippe. Also der Influenza.

TEIL I: ERKÄLTUNG LOSWERDEN – Hausmittel

Niemand ist gern krank. Es nervt einfach. Wenn es Dich doch erwischt, hier einige gut wirksame „Hausmittel“. Da ich jedoch lieber gar nicht erst erkranke, fasse ich mich hier etwas kürzer und gehe im Anschluss darauf ein, was Du tun kannst, um Dich erst gar nicht zu erkälten!

Hausmittel 1 – Tee

Klar: viel trinken hält die Schleimhäute feucht und hilft dem Körper mit den Keimen fertig zu werden! Geht natürlich auch mit Wasser oder leichten Fruchtschorlen.

Erkältung loswerden - Tee

Tee ist die bessere Variante. Erstens wärmt er schön. Zweitens kann man mit Tee einige gute Zusatzeffekte mitnehmen. Ingwer zum Beispiel hat eine durchblutungsfördernde Wirkung, was das angenehme Wärmegefühl noch steigert. Die Schleimhäute werden beruhigt und das Schmerzempfinden nimmt durch Ingwer ab.

Kamille und Salbei haben direkt positiven Einfluss auf die entzündeten Schleimhäute.

Hausmittel 2 – Apfelessig

Am besten morgens gleich ein Glas lauwarmes Wasser mit 2 Esslöffeln Apfelessig. Für den Geschmack evtl. noch einen Löffel Honig dazu. Kann man trinken – oder auch damit gurgeln. Apfelessig killt die Keime und regt den Speichelfluss an. Also bessere Befeuchtung der Schleimhäute.

Honig hat eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung und verdünnt den Schleim. Besseres und vor allem schmerzhaftes Abhusten sind das Ergebnis.

Kleiner Zusatzeffekt – vorausgesetzt man trinkt, statt zu gurgeln. Apfelessig hat eine leicht basische Wirkung. In übersäuertem Milieu gedeihen Keime ganz hervorragend. Basische Millieus finden sie dagegen nicht so prickelnd.

Hausmittel 3 – Eiswürfel

Eiswürfel einfach lutschen. Das kühlt und lindert Schmerzen und die Schleimhäute bleiben feucht. Nur Wasser: langweilig! Mach lieber etwas Pfefferminzöl mit ins Wasser für die Eiswürfel. Honig oder Zimt (steigert Durchblutung) mit rein oder die Eiswürfel gleich aus Salbei- oder Kamillentee machen. Ideal: Alles zusammen!

Auch wenn grundsätzlich „warmhalten“ eine gute Devise ist – ein paar Eiswürfel zwischendurch schaden nicht!

Hausmittel 4 – Salzwasser gurgeln

Ein Teelöffel auf ca. 250 ml Wasser. Viel hilft nicht viel! Salz wirkt desinfizierend und schmerzstillend. Nebeneffekt: Man hat danach Durst. Und viel Trinken ist ja auch gut😉.

Geht übrigens auch mit Teebaumöl: 5-10 Tropfen in ein Glas Wasser. Teebaumöl hat eine antivirale und antibakterielle Wirkung.

Hausmittel 5 – Inhalieren

Uralt und bewährt. 10 Minuten durchhalten. Ein paar Tropfen Eukalyptusöl oder -Salbe wirken antientzündlich und schleimlösend. Das tut gut, wenn die Nase verstopft ist. Und/oder ein paar Tropfen Teebaumöl mit ins Wasser und Kamille. Super! 

Schön langsam und tief ein- und ausatmen. 1-2 x am Tag inhalieren wirkt Wunder.

Hausmittel 6 – Nasenduschen

Ok, wenn man die Nasendusche noch nicht hat, ist es vielleicht nicht das typische Hausmittel. Aber die Anschaffung lohnt sich! Gewöhnungsbedürftig, aber grandios in der Wirkung. 

2-3 mal täglich den Schleim einfach rausspülen. Nebenhöhlen und Nase werden wieder frei und das ist einfach klasse!

Hausmittel 7 – Zwiebel-Honig-Sirup

Zwiebeln schälen und würfeln, 2 Esslöffel Honig. Verrühren, über Nacht stehen lassen. Mehrmals täglich einen Esslöffel einnehmen. Oder auch nur den entstandenen Saft. Wirkt hustenstillend und antibakteriell. Zwiebeln haben eine entzündungshemmende Wirkung.

Hausmittel 8 – Holundersaft

Vitamin C-Bombe und antiviral wirkende Glykoside! Powershot fürs Immunsystem. Da gibt es nicht mehr zu sagen…

Hausmittel 9 - Knoblauch

Schon in der Antike wegen der gesundheitlichen und medizinischen Wirkung verwendet.

Erkältung loswerden - Hausmittel

Reich an Vitamin C, Vitamin B6 und Antioxidantien (ich gehe da später darauf ein). Vorschlag: Dünne Scheiben aufs Butterbrot. Etwas Honig drauf und Thymian.

Glaub mir, schmeckt super. Und Thymian enthält hochwirksames ätherisches Öl, Gerbstoffe und Flavonoide. 

Thymian wirkt damit antiviral und antibakteriell.

Hausmittel 10 – Hühnersuppe (bitte keine Tütensuppe…)

Leider nix für Vegetarier und Veganer. Das ausgekochte Huhn liefert wertvolle Proteine, Zink Vitamine A und E. Und Cystein: ein Eiweißstoff, der entzündungshemmende und abschwellende Wirkung hat. Die Gemüseeinlage liefert zusätzliche Vitamin- und Pflanzenstoff-Power.

Du weißt jetzt, wie Du die Erkältung loswerden kannst. Schnellstmöglich. Besser ist es allerdings, erst gar keine Erkältung zu bekommen:

TEIL II: ERKÄLTUNGSFREI durch das Jahr

Bezüglich Hygiene bei Infektionen haben wir in den letzten Jahren ja so einiges gelernt: In die Ellbeuge husten und niesen, Hände häufiger mit Seife waschen. Das ist sicherlich sinnvoll. Hände und Flächen desinfizieren, Masken und weitere Maßnahmen der letzten Jahre halte ich für nicht angebracht oder sogar kontraproduktiv bezgl. Erkältungen.

Deshalb hier die besten Power-Tipps:

Vorbeugung/Powertipp 1 – ausreichend Schlaf

Logo ausreichend Schlaf hilft immer. Aber wusstest Du, dass Menschen die weniger als 7 Stunden pro Nacht schlafen, etwa 3-mal so häufig eine Erkältung bekommen, als Menschen, die länger schlafen? So wenigstens das Ergebnis einer Studie [1]. 

Andere Studien, welche die Zusammenhänge zwischen Immunsystem im Allgemeinen und Schlafdauer untersucht haben, zeigen ähnliche Ergebnisse. [1]

Vorbeugung/Powertipp 2 – ausreichend Bewegung

Menschen, die sich 5 Tage die Woche bewegen, haben im Schnitt 50% weniger Erkältungstage! Und die Beschwerden während dieser Kranheitstage waren auch noch um 40% geringer. Interessante Studie [2].

Die Auswirkungen von Bewegung aufs Immunsystem und auch auf unsere Gesundheit kannst Du auch in meinem Blogartikel – Prävention – gibt’s da noch keine Pille? nachlesen.

Vorbeugung/Powertipp 3 – Nicht rauchen

Eigentlich klar. Aber auch hier eine Studie: Raucher haben bei einer Erkältung eine zweieinhalbfache Krankheitsdauer [3]! 

Vermutlich wegen der erhöhten freien Radikalen (was das für Gesellen sind und was die so anrichten erkläre ich gleich…)

Erkältung loswerden - Vorbeugung

Zwischenspiel!

Bei den nächsten 4 Powertipps geht es um die kleinen Helferlein, die den entscheidenden Unterschied machen!

Leider gibt es da immer wieder Missverständnisse, Unwahrheiten, überholtes Wissen und Fachgesellschaften, die seltsame Entscheidungen treffen (siehe auch: Vitaminmangel – 1,2 oder 3). Es geht um Mikro-Nährstoffe – und damit sind nicht unbedingt Nahrungsergänzungsmittel gemeint. Aber lies selbst…

Vorbeugung/Powertipp 4 – Vitamin C

Im Gegensatz zu den meisten Säugetieren kann der Mensch kein Vitamin C selbst produzieren. Eine Katze dagegen produziert ca. 10 bis 12 Gramm Vitamin C pro Tag. Und da es an unglaublich vielen Stoffwechselprozessen beteiligt ist, wird es quasi ständig verbraucht.

Unser Körper kann Vitamin C nur bedingt speichern und scheidet überschüssiges Vitamin C einfach wieder über den Urin aus. Deshalb sollte es immer wieder von außen zugefügt werden. Und Angst vor Überdosierung brauchst Du deswegen auch nicht haben.

Grundsätzlich kann der Körper nur ca. 200 – 500 mg auf einmal verarbeiten, deshalb ist es sinnvoller Vitamin C über den Tag verteilt mehrfach in kleineren Dosen aufzunehmen, als einmal eine Riesen-Portion.

Kleiner Exkurs: Vitamin C mit OPC pimpen

Vermutlich kann die Aufnahme von Vitamin C durch gleichzeitige Einnahme von OPC gesteigert werden (OPC=Oligomere Proanthocyanidine, sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole, oft aus Traubenkernextrakt gewonnen). OPC kann wahrscheinlich auch die Wirkung von Vitamin C bis zum 10-fachen vervielfältigen.

Vitamin C – Freie Radikale – fiese Typen?

„Freie Radikale“ – das hört sich ja kriminell an… Die sogenannte „freie Radikale“ entstehen bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen (z.B. bei Entzündungen). Das sind Atome oder Moleküle, die ein ungepaartes Elektron aufweisen. Um das auszugleichen, versuchen diese „Lümmel“ sich ein Elektron bei einem anderen Atom oder Molekül zu klauen. Das nennt man Oxidation. Blöd ist nur, dass das andere Molekül dann zum freien Radikal wird.

So kann eine Kettenreaktion entstehen und diverse Stoffwechselvorgänge können empfindlich gestört werden. Das ist stressig und deshalb nennt man das auch „oxidativen Stress“.

Gleichgewicht

Solange der Organismus die freien Radikale in Schach halten kann, ist das kein Problem. Es kommt also darauf an, dass ein gewisses Gleichgewicht besteht. Oxidativer Stress ist auf jeden Fall nicht gut!

Ein Ungleichgewicht -und damit oxidativer Stress- kann z.B. entstehen durchkörperlichen und psychischen Stress, ungesunde Ernährung, Zigarettenrauch, Alkohol oder Umweltgifte. Und eben auch bei Entzündungen, wie bei einer Erkältung.

Antioxidantien

Diese coolen Typen sorgen für Ruhe und Gleichgewicht! Kein Stress! Wie ein Aufseher quasi. Oder besser: Wie ein Radikal-Fänger! Sie fangen überschüssige freie Radikale ab, damit sie keinen Schaden anrichten können. Antioxidantien sind also die „Diplomaten“, wenn man so möchte. Sie schreiten ein, wenn es notwendig wird.

Und unter den Mikro-Nährstoffen gibt es einige von diesen Radikal-Fängern: die Vitamine A und E zum Beispiel. Daneben gibt es verschiedene Enzyme, die das Gleichgewicht regeln. Dafür brauchen sie allerdings wieder verschiedene Mikro-Nährstoffe.

Vitamin C – Effekte

Vitamin C schützt die Zellen als Radikal-Fänger eben vor oxidativem Stress, der uns -vor allem dauerhaft- nicht guttut.

Vitamin C optimiert die Funktion des Immunsystems.

Es trägt zur Entgiftung bei – und entlastet so das Immunsystem, damit Reserven für andere Aufgaben frei werden. Zum Beispiel um eine Erkältung abzuwehren.

Erhöhter Vitamin C-Bedarf

Erhöhter Bedarf an Vitamin C kann zum Beispiel durch verschiedene Medikamente wie die Anti-Baby-Pille, Cortison, ASS (Aspirin®) oder Antidepressiva entstehen. Oder durch alle oben aufgeführten „Stress-Macher“.

Vitamin C – Immunsystem

Unsere Zellen vom Immunsystem benötigen ungefähr die 40-fache Menge an Vitamin C gegenüber anderen Zellen. Und das Immunsystem kann nur richtig funktionieren, wenn genug Vitamin C zur Verfügung steht.

Und logisch: Wenn sich Viren im Organismus vermehren, dann vermehren sich auch die Immunzellen und der Bedarf an Vitamin C steigt. Es ist also gut, wenn -auch ohne Erkältung- genug davon da ist. Weil wir den „Angriff“ durch Erkältungsviren erst verzögert merken. Und dann schon zu wenig Vitamin C da sein kann.

Vitamin C – Datenlage - Vorbeugung

Wieviel benötigen wir denn? Es gibt eine schöne Arbeit, die das zeigt. 

Man hat kanadische Soldaten, die unter identischen Bedingungen in der Kaserne leben verglichen. Gleiche Schlafbedingungen, gleiches Essen, gleiche Arbeit. Ideal. Die Soldaten, die 1.000 mg Vitamin C erhalten haben, hatten 60% weniger Erkältungskrankheiten als die Soldaten ohne Vitamin C [4].

Gute Tages-Dosis also zur Prävention. Wenn Du denkst, das wäre viel, lies bitte mal Vitaminmangel 1,2, oder 3.

Vitamin C – Datenlage – Im Krankheitsfall

Und im Falle des Falles? Also wenn man die Erkältung spürt. Hier hat man 20 Vitamin C-Studien analysiert. 5.000 mg Vitamin C täglich direkt, wenn man merkt, dass eine Erkältung im Anflug ist. Das ist die Minimal-Dosis (!) mit der man die Krankheitsdauer um 25% reduzieren kann [5]. Diese Dosis aber bitte nur im Krankheitsfall!

Dass kleinere Dosen nichts bringen, hat man in einer Studie mit Studierenden festgestellt: Wenn eine Erkältung im Anflug war, sollte eine Gruppe sofort damit beginnen stündlich 1.000 mg einzunehmen. Idealerweise 6 Stunden lang. An den drei Folgetagen 3 x 1.000 mg. Am ersten Tag also 6 g und an den drei Folgetagen 3 g. Die Erkältungssymptome nahmen um 85% ab. Im Vergleich zu einer Gruppe, welche nur 1.000 mg täglich nahm [6].

Vitamin C

Vitamin C ist u.a. enthalten in Zitrusfrüchten, Hagebutten, Sanddorn, Erdbeeren, Paprika, Grünkohl, Holunder. Leider nicht mehr so viel wie das einmal war (siehe Vitaminmangel 1,2 oder 3).

Und auch als Nahrungsergänzungsmittel ist es durchaus bezahlbar und gut verfügbar. Und mit der Dosierung deutlich einfacher zu handhaben.

Vorbeugung/Powertipp 5 – Vitamin D

Vitamin D ist fettlöslich und kann deshalb theoretisch überdosiert werden. Es scheint also etwas aufwendiger als Vitamin C. Aber das lohnt sich!

Vitamin D - Übersicht

Vitamin D kann der Mensch durch Sonnenlicht selbst produzieren. Oder man kann es auch durch Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.

Erkältung vermeiden Vitamin D

Immer wieder tauchen Warnungen vor Vitamin D auf. Das ist völlig unverständlich. Wenn man es nicht übertreibt, hat Vitamin D großartige Effekte, die inzwischen gut untersucht sind. Tatsächliche Überdosierungen dagegen sind eine echte Seltenheit.

Frühere Studien, welche keinen Effekt von Vitamin D gezeigt haben, haben allesamt einen großen Fehler: Es wurde zu niedrig dosiert, bzw. die Zielwerte im Blut waren -teilweise deutlich- zu niedrig.

Neuere Studien in denen auch positive Effekte gezeigt wurden, haben allesamt einen Zielwert im Blut von 40-60 ng/ml. Teilweise sogar bis zu 80 ng/ml. Und dann setzen erstaunliche Effekte ein.

Vitamin D – das Universal-Genie

Die Datenlage ist inzwischen breit gefächert. Nicht nur bei Tuberkolose (Bakterien), Hepatitis C (Viren) und Malaria (Parasiten) hilft Vitamin D. Auch bei Rheuma, Demenz, Depressionen, Bluthochdruck, Asthma und vielen weiteren Erkrankungen helfen ausreichende Vitamin D-Spiegel. Und bei Schwangerschaft kann man sogar dem Ungeborenen einen besseren Start verschaffen [7].

Vitamin D – Deutschland im Winter

Im Winter steht die Sonne tiefer als im Sommer. Im Winter liegt der Einfallwinkel der Strahlung nur bei etwa 45°. Das Sonnenlichtspektrum (UV-B-Strahlung) zwischen Oktober und März ist einfach zu gering, um Vitamin D in der Haut zu bilden.

Während also im Sommer meist ausreichend Vitamin D über das Sonnenlicht gebildet werden kann, funktioniert das im Winter leider nicht!

Vitamin D – Immunsystem

Damit das Immunsystem seine volle Wirkung entfalten kann, sind Vitamin D-Blutspiegel von 40-60 ng/ml notwendig.

Am Immunsystem arbeiten verschiedene Organe mit. Allem voran wohl das Mikrobiom in unserem Darm. Und Vitamin D ist an den Vorgängen im Darm intensiv beteiligt. Ohne Vitamin D funktioniert es nicht richtig.

Aber auch Knochenmark, Milz, die Thymusdrüse, die Mandeln und die Lymphknoten arbeiten am Immunsystem mit und benötigen das Sonnenvitamin.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erkennt deshalb einen sogenannten „Health Claim“ (Gesundheitsanspruch) für die Wirkung von Vitamin D auf das Immunsystem an [8].

Vitamin D – Versorgungslage

Die Nationale Verzehrstudie II (2005-2007), von der Bundesregierung in Auftrag gegeben, brachte bezüglich Vitamin D folgendes Ergebnis. 82% der Männer und 91% der Frauen erreichen selbst die restriktiven Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (siehe Vitaminmangel 1,2 oder 3) NICHT [9].

2015 zeigte eine Publikation des Robert-Koch-Instituts, dass die große Mehrzahl der Menschen hierzulande einen Vitamin D-Mangel hat [10].

Und eine weitere Publikation aus dem Jahr 2020 zeigt für 2017, dass knapp 57% ein Vitamin-D-Defizit haben. Hier wurden immerhin 2 Millionen Laborwerte ausgewertet. Krass war bei der Studie, dass 78% der 0-20-jährigen von einem Mangel betroffen waren [10].

Vitamin D – messen statt vermuten

Vermutungen, dass man durch die Sonne ja genug Vitamin D hat, reichen also sicherlich nicht aus. Es ist sinnvoll zumindest im Herbst mal nachmessen zu lassen. Idealerweise dann im Frühjahr nochmal. Dann hat man es schwarz auf weiß!

Zwar kann man geringe Mengen Vitamin D auch über die Nahrung aufnehmen, allerdings wird das gerade im Winter nicht ausreichen, ideale Blut-Werte zu erreichen. Fette Fische (Lachs, Makrele, Hering) sind zum Beispiel eine Quelle. Eine verlässlichere Quelle sind sicher gute Nahrungsergänzungsmittel.

Vitamin D – Datenlage Erkältungen

Die Reduktion der Vitamin D-Spiegel im Winter als Ursache von gehäuft auftretenden Erkältungskrankheiten hat 2006 eine Arbeitsgruppe untersucht und gefestigt [11].

Erkältungen loswerden - Studien

Und auch bei Vitamin D mussten wieder Soldaten herhalten. Die Gruppe mit den niedrigsten Vitamin-D-Werten hatte doppelt so viele Infekt bedingte Ausfalltage, wie die Soldaten mit den höchsten Vitamin D-Spiegeln [12].

Mit Vitamin D-Spiegeln im Winter befasste sich auch eine systematische Überprüfung von 11 randomisierten und kontrollierten Studien mit 5.660 Patienten. 36% Risikoreduktion bei Infektionen der Atemwege durch Vitamin D [13].

Es gibt „haufenweise“ Studien zu Infekten und Vitamin D. Die beeindruckenden Zahlen aus den oben genannten Studien sollten jedoch ausreichen, um einen Überblick zu bekommen.

Vitamin D – Erkältungen loswerden

Wer Erkältungen loswerden möchte oder Infekte gleich verhindern möchte, kommt an Vitamin D nicht vorbei. Und nebenbei werden sich noch ganz andere positive Effekte durch Vitamin D einstellen.

Vorbeugung/Powertipp 6 – Zink

Zink ist ein Teil andioxidativer Enzyme (Katalase), welche Radikal-Fänger bilden. Und es wirkt gegen Erkältungsviren, indem es die Virenhüllen schädigt und die Virenvermehrung hemmt. Daneben wird noch das Andocken der Viren an die Schleimhäute verhindert.

Fehlt Zink, zeigt sich das häufig durch schwache Abwehrkräfte.

Zink – Versorgungslage

Nationale Verzehrstudie II: 32% der Männer und 21% der Frauen erreichen Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht (17-44% je nach Geschlecht und Alter) [9].

Fun-Fact (?): Nach der Nationalen Verzehrstudie I (1985-1989) hat man einfach den Minimalbedarf der Deutschen für Zink heruntergesetzt, damit die Ergebnisse nicht mehr ganz so schlecht waren… Die Ergebnisse der Verzehrstudie II beruhen also auf einem verminderten Minimalbedarf.

2019 hat übrigens die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Referenzwerte wieder leicht nach oben korrigiert.

Zink – Datenlage

Die Erkältungsdauer ist mit Zinklutschtabletten zwischen 23% und 53% kürzer als ohne Zink (je nach Studie) [14-16].

Infekte sind seltener [17-19] und die Immunantwort wird verbessert [20]!

Ideal: es ist schon bei Erkältungsbeginn genügend Zink vorhanden. Blut-Werte für Zink lassen keine verlässliche Aussage zu. Nachmessen funktioniert also nicht so einfach.

Das ist aber kein großes Problem: Als sicher gelten laut Europäischer Sicherheitsbehörde 25 mg täglich. Mit dieser Dosis sind auch bei lebenslanger Aufnahme keine negativen gesundheitlichen Beeinflussungen zu erwarten. Das wird man jedoch kaum erreichen.

Zink ist enthalten in Linsen, Bohnen, Paranüssen und anderen. Echte „Powershots“ sind Austern, Muscheln und Hummer…

Erkältung loswerden - Zink

Meine Empfehlung: Bei Erkältungsbeginn ruhig die 25 mg täglich. Zusätzlich Zink-Brausetabletten besorgen, und mit 50 mg Zink in einem Glas Wasser zusätzlich gurgeln (ohne es danach zu schlucken).

Vorbeugung/Powertipp 7 – Selen

Auch Selen ist ein Teil antioxidativer Enzyme (Glutathionperoxidase). Auch diese Enzyme bilden Radikal-Fänger. Daneben sorgt es für die Entgiftung durch Schwermetalle (Abgase, Amalgam-Füllungen, etc.) und entlastet damit das Immunsystem zusätzlich. Selen stimuliert die Produktion von Antikörpern und selenhaltige Enzyme verlangsamen Vermehrung von Viren.

Haben wir dagegen einen Selen-Mangel, breiten sich Viren deutlich schneller aus.

Selen – Versorgungslage

Katastrophal! Um es mit einem Wort zu sagen.

Bedingt durch unsere Selen-armen Böden in Nord- und Mitteleuropa, nehmen wir deutlich zu wenig Selen auf.

China gilt als selenreich. Im Vergleich zur chinesischen Bevölkerung nehmen wir nur etwa 6-7% des Selens täglich auf. Die Chinesen nehmen also mehr als das 10-fache an Selen auf, ohne ein Problem damit zu haben. Im Gegenteil… Angst vor einer Überdosierung muss man also nicht haben.

99% der Deutschen erreichen nicht einmal die minimale Selenzufuhr, die die WHO vorschlägt. [21]

Selen – Empfehlung

Selen ist für ein funktionstüchtiges Immunsystem unerlässlich. Selenmangel macht sich u.a. durch erhöhte Infektanfälligkeit bemerkbar [22]. Einfach beim nächsten Arztbesuch mal messen lassen. Gerade -aber nicht nur- Vegetarier und Veganer sollten dies tun.

Im Falle einer Erkältung ist der Bedarf noch zusätzlich erhöht!

Um eine Erkältung loszuwerden, sollte deshalb zur Verkürzung der Krankheitsdauer sofort Selen zugeführt werden [23].

100-200 µg (Mikrogramm) täglich hält auch die Europäische Sicherheitsbehörde für unbedenklich und sollten im Falle des Falles eingenommen werden.

Selen – Vorkommen

Selen ist in Kokosnuss, Hering, Thunfisch und Innereien (wer es mag) enthalten, oder günstig in der Apotheke zu bekommen.

Vitamine C und D, Selen und Zink

Mikronährstoffe sind keine Einzelgänger. Sie wirken immer zusammen (siehe Vitaminmangel 1,2, oder 3). Deshalb sollte man idealerweise darauf achten, welche „Mitspieler“ für eine ideale Wirkung notwendig sind.

Eine ausgewogene Ernährung ist immer gut und sollte die meisten Mikronährstoffe enthalten. Wie beschrieben funktioniert dies jedoch mit den Vitaminen C und D, sowie mit Zink und Selen nicht ganz so einfach. Vor allem nicht, wenn der Bedarf durch eine Erkältung größer wird. In dem Fall kann es also sinnvoll sein oder notwendig werden, auch zu Nahrungsergänzungsmitteln zu greifen.

Das gilt im Übrigen auch für die sogenannten Zipperlein 😉.

Bitte beachten: Vitamin C und Selen sollten auf keinen Fall gleichzeitig eingenommen werden!

Gesund durch den Winter

Die geballte Ladung! Durch diesen Winter kommst Du ohne Erkältungen! Und wenn es dann doch nicht klappen sollte – dann weißt Du jetzt, wie Du die Erkältung schnell loswerden kannst.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und einen gesunden Winter!

Gesundheit geht auch anders!

Dein Andreas
Ganzheitlicher Gesundheitsberater und Präventionscoach

P.S.: Wenn Du statt einer Erkältung andere gesundheitliche Herausforderungen hast und Hilfe gebrauchen könntest, dann lass uns reden!

[1] https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/so-koennen-sie-erkaeltung-und-grippe-vorbeugen, zuletzt aufgerufen am 01.12.22

[2] Brenner IK, Castellani JW, Gabaree C, Young AJ, Zamecnik J, Shephard RJ, et al. Immune changes in humans during cold exposure: effects of prior heating and exercise. J Appl Physiol (1985). 1999;87(2):699–710

[3] Bensenor IM, Cook NR, Lee IM, Chown MJ, Hennekens CH, Buring JE et al. Active and passive smoking and risk of colds in women. Ann Epidemiol. 2001;11(4):225–31.

[4] Bland, J. Vitamin C – the future is now. New Canaan: Keats Publishing 1995; 16-17

[5] Jopp, A. Risikofaktor Vitaminmangel, Trias: 77

[6] Strunz, U. Vitamine, Heyne: 172

[7] Spitz, J., Weiß, S. Vitamin D – Immer wenn es um Leben und Tod geht, Verlag der Gesundheit

[8] Spitz, J., Weiß, S. Vitamin D – Immer wenn es um Leben und Tod geht, Verlag der Gesundheit: 101

[9] https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/NVS_ErgebnisberichtTeil2.pdf?__blob=publicationFile&v=2, zuletzt aufgerufen am 16.11.22

[10] Spitz, J., Weiß, S. Vitamin D – Immer wenn es um Leben und Tod geht, Verlag der Gesundheit: 15-22

[11] Cannell JJ, Holick MF et al. Epidemic influenza and vitamin D. Epidemiology and infektion; 2006; 134 (6):1129-40

[12] Laaksi I, Ruohola JP et al. An association of serum vitamin D concentration <40 nmol/L with acute respiratory tract infection in young Finnish men. American Journal of Clinical Nutrition 2007;86 (3):714-7

[13] Bergman P et al. Vitamin D and Respiratory Tract Infections: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. PLos ONE 8 (6): e65835

[14] Prasad, Ag et al. Duration of symptoms and plasma cytokine levels in patients with common cold treated with zinc acetate. A randomised, doubleblind, placebo-controlled trial; Ann Intern Med 2000; 133:245-52

[15] Miller SP et al. Effectiveness of zinc gluconate glycine lozenges against the common cold in school aged subject: a retrospective chart review. Am J Ther 2002; 9:472-5

[16] Mossad SB et al. Zinc gluconate lozenges for treating the common cold. A randomised, double-blind, placebo-controlled study. Ann Intern Med 1996; 125:81-8

[17] Girodon F, Lombard M, Galan P, Brunet-Lecomte P, Monget AL, Arnaud J, Preziosi P, Hercberg S. Effect of micronutrient supplementation on infection in institutionalized elderly subjects: a controlled trial. Ann Nutr Metab. 1997;41(2):98-107

[18] Girodon F, Galan P, Monget AL, Boutron-Ruault MC, Brunet-Lecomte P, Preziosi P, Arnaud J, Manuguerra JC, Herchberg S. Impact of trace elements and vitamin supplementation on immunity and infections in institutionalized elderly patients: a randomized controlled trial. MIN. VIT. AOX. geriatric network. Arch Intern Med. 1999 Apr 12;159(7):748-54

[19] Johnson MA, Porter KH. Micronutrient supplementation and infection in institutionalized elders. Nutr Rev. 1997 Nov;55(11 Pt 1):400-4

[20] Fortes C, Forastiere F, Agabiti N, Fano V, Pacifici R, Virgili F, Piras G, Guidi L, Bartoloni C, Tricerri A, Zuccaro P, Ebrahim S, Perucci CA. The effect of zinc and vitamin A supplementation on immune response in an older population. J Am Geriatr Soc. 1998 Jan;46(1):19-26

[21] Strunz U, Jopp A; Mineralien das Erfolgsprogramm, Heyne: 124 ff.

[22] Vgl. z.B. Beck et al. Selenium and host defence towards viruses. Proceeding of the Nutrition society 58, 707-711 

[23] Vgl. Bellinger FP1, Raman AV, Reeves MA, Berry MJ. Regulation and function of selenoproteins in human disease. Biochem J. 2009 Jul 29;422(1):11-22

Bildquelle Selen (Periodensystem): modifiziert aus https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Periodensystem.svg, zuletzt aufgerufen am 02.12.22

8 Comments

  1. Michaela

    Wow, die geballte Power an Infos – ganz herzlichen Dank dafür!

    1. Andreas Benez

      Hallo Michaela,
      so soll das sein! Einmal ein kompletter Überblick. Damit niemand lange suchen muss…
      VG Andreas

  2. Juls

    Sehr informativ und vieles nochmal bestätigt und auf den Punkt gebracht. Dankeschön

    1. Andreas Benez

      Hallo Juls,
      das freut mich! Genau so soll es sein. Danke für den Kommentar.

  3. Jay S.

    Super erklärt und hilfreich 👍🏼👍🏼👍🏼
    Lieben Dank

    1. Andreas Benez

      Hallo Jay,
      das freut mich! Genau so soll es sein.
      Darfst den Artikel (und mich😉) gerne weiterempfehlen…
      Gesunde Grüße
      Andreas

  4. Stella

    Gefällt mir, deine Seite. Locker und verständlich geschrieben. Sehr informativ. Danke für fein Sein.

    1. Andreas Benez

      Hallo Stella,

      Dankeschön! Es freut mich, wenn meine Informationen ankommen und wenn Du persönlich etwas für Dich davon „mitnehmen“ kannst.

      Ich wünsche Dir eine großartige Zeit!

      Andreas

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