Herausforderungen und Chancen auf der Suche nach Antworten auf Fragen zur Gesundheit
Mit der „Gesundheit“ ist es so eine Sache. Entweder sie ist einfach da – dann kümmern wir uns eher selten wirklich darum, sind wir „krank“ – dann ist das Thema omnipräsent, der sehnlichste Wunsch ist es, möglichst schnell wieder gesund zu werden.
Auf der Suche nach Hilfe gibt es heute vielfältige Möglichkeiten – wie immer gibt es für jede Quelle Vor- und auch Nachteile. Sämtliche detaillierten Ausführungen würden zu weit führen, jedoch möchte ich Euch zunächst einige hilfreiche Gedankengänge zu einigen Möglichkeiten mitgeben.
Google, YouTube und andere Suchmaschinen
Das Internet weiß heute auf so ziemlich jede Frage eine Antwort. Suchmaschinen sollen dabei helfen, schnelle Antworten zu finden. Welch praktische Hilfe und segensreiche Erfindung doch das Internet sein kann! Die Fülle an Informationen -und damit auch durchaus kontroverser Antworten- ist im wahrsten Wortsinn unüberschaubar! Im Kontext Gesundheit ist es sicherlich einfach, Übersetzungen für den einen oder anderen Fachbegriff zu finden, ein Hausmittel bei leichten Erkrankungen oder Symptomen, oder auch mal Tipps und Tricks für die sogenannten „allgemeinen Maßnahmen“ (Ernährung, Bewegung, Stressreduktion, etc.) zu bekommen.
Die größte Herausforderung ist es sicherlich, aus den vielen Antworten auf die eigenen Fragen, die verlässlichen Antworten herauszufiltern. Gute von zweifelhaften Quellen zu unterscheiden oder nachzuvollziehen, welchen Zweck die Information verfolgt. Für viele medizinische Laien ist dies kaum zu bewerkstelligen. Dann gilt es, zu prüfen, ob die Information auch individuell zur eigenen Situation passt. Oft sind es nur kleine Abweichungen, welche dann aber einen erheblichen Unterschied machen!
Als Möglichkeit, sich einen groben Überblick zu schaffen, sicherlich eine gute Variante. Gerade wenn es um die eigene Gesundheit (oder die von anderen Menschen) geht, ist jedoch jederzeit Vorsicht geboten. Und immer bedenken: Google verdient mit Werbung eine Menge Geld!
SocialMedia wie Facebook, etc.
Hier ist man unter Umständen gut vernetzt und jeder kennt jemanden, der etwas weiß. Was kann es schaden, die eine oder andere Frage zur Gesundheit zustellen und auf die „Schwarmintelligenz“ zu vertrauen? Erfahrungsgemäß haben die meisten schon gute Tipps und Tricks über SocialMedia erhalten. Und die meisten Menschen möchten gerne helfen – also ist auch schnell eine Antwort geschrieben.
Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Die Frage nach einem guten Facharzt beispielsweise ist nicht einfach zu beantworten. Beispiel aus der Praxis gefällig? „Kennt jemand einen guten Arzt für Gelenkbeschwerden?“ Auf eine solche Frage kommen meist unzählige Antworten, da relativ viele Menschen wegen Gelenkbeschwerden schon bei einem Arzt waren. Und wenn sie einen guten Arzt „erwischt“ haben, der Ihnen geholfen hat, empfehlen sie diesen gerne weiter. Und das tun sie in der allerbesten Absicht!
Ich kenne persönlich mehrere Ärzte, welche ausgezeichnete Operateure sind – und ihre „Lieblings-Operationen“ haben. Den Satz „Operation XY mache ich nicht so gerne“ habe ich schon häufiger aus dem Mund von Ärzten gehört.
Einige andere Quellen
- Bücher/Fachbücher
- Freunde/Verwandte
- Selbsthilfegruppen (online)
- NetDoktor, DocCheck Flexikon, Medlexi, etc.
- PubMed, NCBI, MEDLINE und andere Wissenschaftliche Datenbanken
Auch diese Quellen haben Vor- und Nachteile. Das würde hier jetzt aber zu weit führen, da man da sehr differenziert hinsehen muss. Ich werde dies in einem meiner nächsten Blogs aufgreifen.
Ärzte
Mit Sicherheit DIE Anlaufstelle für den größten Teil von uns, wenn es um Krankheiten geht.
Sicherlich zurecht. Doch sind sie auch für Gesundheit zuständig? Beantworten Ärzte Fragen zur Gesundheit?
Was heißt „gesund“ überhaupt? Es gibt hier viele Definitionen und wahrscheinlich geht echte Gesundheit darüber hinaus einfach nur „nicht krank“ zu sein.
Frage also: Arbeiten Ärzte an Gesundheit oder daran das die Patienten „nicht krank“ sind?
Keine Frage: Ein Arzt weiß sehr viel über viele Krankheiten und wie Menschen bei Krankheit zu helfen ist. Er hat in aller Regel ein Netzwerk von Fachärzten und Krankenhäusern, die ihn unterstützen, wenn dies nötig ist. Er schaut jeden Patienten einzeln an und geht möglichst individuell auf ihn ein. Und wozu dann die Vielfalt an anderen Quellen, wenn der Arzt doch jederzeit hilft?
Und: funktioniert das denn mit den Ärzten so reibungslos wie gewünscht und zur Zufriedenheit der Auftraggeber, also der Patienten?
Mit der sogenannten Patientenzufriedenheit in Deutschland steht es nicht zum Besten, das hört man immer wieder. Ich habe selbst im Sommer 2022 eine Umfrage über SocialMedia gestartet, um herauszufinden, wie verschiedene Fragen zur Gesundheit von den Menschen beantwortet werden. Unter anderem habe ich auch danach gefragt, wo die Menschen Hilfe suchen und wie zufrieden Sie mit Ihren Ärzten sind. Einige Ergebnisse:
Zunächst wollte ich wissen, welche Informationsmöglichkeiten zuallererst genutzt werden, wenn eine Herausforderung mit der eigenen Gesundheit auftaucht:
Ok, auch das war spannend. Zwei Drittel suchen erst mal im Netz nach Informationen. Unklar dabei bleibt, wie die Ergebnisse aussehen. Das wäre eine interessante Frage gewesen, die ich leider nicht gestellt habe: Wie hilfreich sind die Informationen aus dem Netz? Nur etwa ein Drittel geht direkt zum Arzt obwohl man meinen könnte, Ärzte sind der primäre Ansprechpartner, wenn es um die eigene Gesundheit geht.
Wenn aber dann erste Infos vorhanden sind, geht man doch zum Arzt, oder nicht? Spätestens, wenn man „krank“ ist? Danach habe ich gefragt. Die häufigsten Antworten:
Also 73 von 100 gehen dann doch zum Arzt. Und der Arzt hilft dann. Oder etwa nicht? Ich habe einfach mal gefragt. Wie zufrieden sind die Menschen denn mit ihren Ärzten? Schließlich ist das die Hauptgruppe, bei der man Hilfe sucht – und am liebsten möchte man doch zufrieden sein. Würde das nicht heißen, dass einem gut geholfen wurde?
Oops… 56,8% finden ihren Hauptarzt nur „befriedigend“ oder schlechter? Wow! Woran liegts?
Man kann zusammenfassend sagen, es fehlen einfach Informationen…
Mir liegt die Gesundheit der Menschen am Herzen, weil wirkliche Gesundheit doch das ist, was sich jeder für sich und seine Lieben wünscht. Damit das Leben in all seinen Facetten gelebt werden kann und die Menschen sich frei entfalten können.
Aus diesem Grund wollte ich noch einige andere Fragen zur Gesundheit stellen, um herauszufinden, wie es sich denn mit dem Thema Gesundheit eigentlich verhält.
Ich war überrascht, wie viele Menschen meine Fragen beantwortet haben. Gesundheit ist offensichtlich ein wichtiges Thema bei den Teilnehmern. Die Antworten sind durchweg interessant und teilweise auch überraschend. Da ihr sicherlich neugierig seid und man sich ja gerne ins Verhältnis zu anderen setzt, mag ich Euch einige Ergebnisse nicht vorenthalten.
Interessant dabei: Nur 15% aller Teilnehmer geben an, „völlig gesund“ zu sein. 58,2% sind „hin und wieder“ oder „immer wieder“ von sogenannten „Zipperlein“ geplagt. Das sind oft Kopf- und Rückenschmerzen, Sodbrennen, Gelenkschmerzen oder Ein- und Durchschlafprobleme sowie „leichte“ Allergien und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten. Das hätte ich nicht gedacht. Und knapp jeder siebte ist gar dauerhaft krank! Um die Frage nach dem Alter zu beantworten: knapp drei Viertel der Teilnehmer waren zwischen 25 und 60 Jahren alt.
Zu berücksichtigen dabei ist, dass die Teilnehmer in 40% 1-3 Stunden und in weiteren 30% zwischen 3 und 7 Stunden wöchentlich sich „gezielt mindestens moderat“ bewegen. Bei der Frage nach Obst- und Gemüse-Konsum geben knappe 65 von 100 an, mehrfach täglich Obst und Gemüse zu essen! Also das, was man weitläufig als gesundheitsfördernd betrachtet: Gute Ernährung und ausreichend Bewegung. Gut, zu guter Ernährung gehört noch etwas mehr, aber immerhin… By the way: Fast 80% bezeichnen ihre Ernährung als „überwiegend ausgewogen und abwechslungsreich“.
Vielleicht liegt es dann am Stress?
Nur 1,5% gaben an, „nichts“ zur Stressbewältigung zu tun. Ca. ein Drittel gaben an, Yoga, Autogenes Training oder Meditationen zu machen, je knapp die Hälfte rückt dem Stress mit Sport oder Hobby zu Leibe.
Ernährung und Bewegung passen also einigermaßen. Gegen Stress wird auch einiges unternommen, viele Teilnehmer hatten sogar mehrere Antworten gegeben… Wie kommt es dann zu den oben genannten Ergebnissen bezüglich Gesundheit? Nochmal: Nur 15% waren „völlig gesund“!
37% nehmen täglich mindestens ein Medikament. Knapp die Hälfte davon sogar zwei oder mehr verschiedene! Außerdem geben 13% an, homöopathische Mittel zu nehmen, knapp die Hälfte nimmt Nahrungsergänzungsmittel/Supplemente und jeder 10. nimmt naturheilkundliche Mittel ein.
Ist das möglicherweise zu viel des Guten? Wer behält da den Überblick bezgl. unerwünschten Wirkungen oder Wechselwirkungen?
Leider ist es eben nicht ganz so einfach zu beantworten, woran es denn nun liegt, dass sich so wenige als „völlig gesund“ bezeichnen. Neben der eigenen Wahrnehmung und Einschätzung hat jeder Mensch seine individuelle Geschichte und individuelle Herausforderungen. Die Lebensumstände sind nicht bei allen Menschen gleich und das Wissen schon gleich gar nicht. Gesundheit ist nicht eindeutig definiert, für Krankheit gibt es bis heute keine allgemeingültig anerkannte naturwissenschaftliche Definition. Viele Faktoren spielen also eine Rolle und es gilt immer individuell vorzugehen.
Mich hat interessiert, was beim Thema Gesundheit überhaupt die größte Herausforderung ist. Und auch wenn man es sich hätte denken können, war ich doch etwas über die Antwort überrascht: Mit großem Abstand (fast 60%) ist es der Wunsch, die „eigene Gesundheit mit überschaubarem Aufwand und Spaß zu erhalten“! Und auch wenn es mühsam erscheint: Es ist durchaus möglich, wenn der Wille dazu besteht.
Fazit
Gesundheitsfragen stellen sich früher oder später jedem von uns. Oft spätestens ab der Lebensmitte. Vielleicht, weil ab dort die wenigsten sich noch als „völlig gesund“ bezeichnen und so ab 35-40 die ungeliebten „Zipperlein“ häufiger auftreten.
Und das, obwohl sich die Mehrheit „gut“ ernährt, sich doch scheinbar ausreichend bewegt und sich auch mit Stressbewältigung beschäftigt. Auch wenn es „landläufig“ als normal angesehen und akzeptiert wird, wenn man ab einem gewissen Alter „Zipperlein“ bekommt und das ganz normal ist – Es handelt sich dabei lediglich um einen Glaubenssatz – und der ist keinesfalls korrekt! Es gibt ja heutzutage massenhaft Beispiele von richtig fitten und gesunden „golden Oldies“!
Erst recht sollte man „Zipperlein“ nicht unterschätzen, wenn man nun weiß (siehe oben), was sich dahinter verbirgt!
Informationsmöglichkeiten zu Gesundheitsfragen sind zum Glück vielfältig und die Quellen werden auch sehr häufig genutzt.
Doch scheinbar wird trotz aller Informationsmöglichkeiten des Pudels Kern nicht wirklich getroffen, denn ansonsten wären wohl
- 1. die Zipperlein weg,
- 2. die Medikamente nicht notwendig,
- 3. würden sich wohl mehr Menschen als „völlig gesund“ bezeichnen und
- 4. wäre wohl die Bewertung der Ärzte besser und die Patienten zufriedener
Es schließt sich also der Kreis: Trotz vielfältiger Möglichkeiten scheint es immer noch ein Defizit an Informationen zu geben.
Bei Gesundheit (und Fragen dazu) ist jeder grundsätzlich für sich selbst verantwortlich – und hat zunächst eine Holpflicht, wenn ihm geholfen werden soll. Auch der beste Arzt kann nur gut helfen, wenn der Patient aufgeklärt und informiert ist. Patient und Arzt haben beide ihren ureigenen Kompetenzbeitrag zu leisten, wenn es darum geht, eine Behandlung erfolgreich zu machen. Und dafür müssen offene Gesundheitsfragen beantwortet werden!
Die Herausforderungen beim Arztbesuch sind eindeutig: die Themen Fachbegriffe, Medikamente, die Ursachen für Erkrankungen und die Therapieoptionen sorgen für Unzufriedenheit bei den Patienten.
Und genau aus diesem Grund gibt es nun die ersten kostenlosen Webinare mit genau diesen und anderen Themen von mir.
Danach hast Du auf jeden Fall wertvolle Informationen, die Dir im Falle des Falles weiterhelfen werden!
Gesundheit geht auch anders!
Dein Andreas
Ganzheitlicher Gesundheitsberater und Präventionscoach
P.S.:
Noch ein kleiner Hinweis am Ende: Eine Umfrage ist natürlich keine wissenschaftliche Arbeit und darauf erhebe ich auch keinen Anspruch. Das hier ist ein Blog, keine wissenschaftliche Datenbank und auch kein Fach-Journal! Dennoch geben die Ergebnisse mögliche Hinweise und decken sich in vielen Dingen durchaus mit wissenschaftlichen Erhebungen zu den Themen.